Land & Leute
Nach dem zweiten Weltkrieg galt Deutsch als die „Sprache des Feindes“ und die französische Regierung unternahm weiterhin Anstalten das Elsässisch zu verdrängen, so wurden Kampagnen gestartet, die französisch als „chic“ und elsässisch als „bäuerlich“ bezeichneten. In den Schulen wurde fortan französisch als Unterrichtssprache festgeschrieben und so ist es nicht verwunderlich, dass die meisten jungen Leute heutzutage nur noch französisch sprechen. Nach Angaben des OLCA (Office pour la langue et la Culture d´Alsace) geht die Zahl der Dialektsprecher altersbedingt zurück. So gaben 1997 86% der über 60 jährigen an elsässisch zu sprechen und bei den 18-29 jährigen sind es nur noch 38 %. Um diese Entwicklung und ein damit verbundenes „Aussterben“ des Elsässisch und der dazugehörigen Kultur zu stoppen, bildete sich 1968 die erste Vereinigung zur Rettung der elsässischen Mundart. 1972 kam deutsch als Fremdsprache wieder in die Schulen und seit Ende der 80ger Jahre gibt es die ersten zweisprachigen Schulen. Unter dem Motto „Mir rede Elsassisch“ unterstützt das OLCA den Erhalt der elsässischen Sprache und hält Informationsmaterial und Sprachkurse für Interessierte bereit.
Sprooch... - Elsässisch die Sprache im Elsass im Elsass
Wandelt man durch die Straßen Straßburgs, so findet man hier überwiegend zweisprachige Straßenschilder. Da liest man neben dem französischen Steinbourg und Châtenois auch Steinweri und Keschtaholz. Vor allem die älteren Generationen der Elsässer sprechen hauptsächlich noch das im Alemannischen verwurzelte Elsässisch. Dies ist keineswegs eine einheitliche Sprache, sondern umfasst eine Vielzahl von Dialekten. Der elsässische Wortschatz ist im Wörterbuch der elsässischen Mundarten festgehalten worden. Die deutsche Sprache kommt das erste Mal im 4. Jahrhundert nach dem Fall des Römischen Reiches ins Elsass. In der frühen Neuzeit wurden große Teile des Elsass durch Frankreich politisch erobert. Die Vogesen bilden für die nächste Zeit eine Sprachengrenze. Die Folge von restriktiver sprachpolitischer Maßnahmen machten das Elsass zu einem Schauplatz eines Kampfes der politischen Zugehörigkeit zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich. Daher machte die Region einige sprachliche Veränderungen durch. So wird, nach der französischen Revolution und nach dem ersten und zweiten Weltkrieg, eine französischsprachige Politik und während der deutschen Integrationen nach dem Krieg von 1870/71 und zwischen 1940 und 1944 eine strikte deutschsprachige Politik verfolgt.Nach dem zweiten Weltkrieg galt Deutsch als die „Sprache des Feindes“ und die französische Regierung unternahm weiterhin Anstalten das Elsässisch zu verdrängen, so wurden Kampagnen gestartet, die französisch als „chic“ und elsässisch als „bäuerlich“ bezeichneten. In den Schulen wurde fortan französisch als Unterrichtssprache festgeschrieben und so ist es nicht verwunderlich, dass die meisten jungen Leute heutzutage nur noch französisch sprechen. Nach Angaben des OLCA (Office pour la langue et la Culture d´Alsace) geht die Zahl der Dialektsprecher altersbedingt zurück. So gaben 1997 86% der über 60 jährigen an elsässisch zu sprechen und bei den 18-29 jährigen sind es nur noch 38 %. Um diese Entwicklung und ein damit verbundenes „Aussterben“ des Elsässisch und der dazugehörigen Kultur zu stoppen, bildete sich 1968 die erste Vereinigung zur Rettung der elsässischen Mundart. 1972 kam deutsch als Fremdsprache wieder in die Schulen und seit Ende der 80ger Jahre gibt es die ersten zweisprachigen Schulen. Unter dem Motto „Mir rede Elsassisch“ unterstützt das OLCA den Erhalt der elsässischen Sprache und hält Informationsmaterial und Sprachkurse für Interessierte bereit.